DIE LITERATUR UND IHRE REALITÄT
JOSEPH VOGL / THOMAS HETTCHE
Wie «real» kann und sollte Literatur sein? Was sind
die Besonderheiten literarischer Sprache zur Abbildung
von Realität? Was ist unter Abbildung zu verstehen?
Und wie verändert sich die literarische Repräsentanz des
Realen in Zeiten des Medialen?
Keine Moderation
BILDUNG ODER DAS VERSCHWINDEN DER WISSENSGESELLSCHAFT
KONRAD PAUL LIESSMANN / LUKAS BÄRFUSS
Welche Grundlagen der Literatur- und Kulturvermittlung können / müssen Ausbildungsstätten übernehmen? Welche Relevanz und welche Position muss oder kann die Sprache in der Bildung einnehmen? Wie kann uns die Sprache und Literatur helfen, unser Wissen zu klären und zu vertiefen und neue Perspektiven zu entwickeln?
Moderation: Christine Lötscher
NEUE MEDIEN – NEUE SPRACHE?
GERHARD FALKNER / KLAUS THEWELEIT
Beeinflusst der Umgang mit den neuen Medien (Blogs, Foren, Social Media usw.) Sprache und Selbstverständnis von Autoren und Verlagen? Kann das Bild oder die Musik einen Text ergänzen oder verändern?
Moderation: Marie Luise Knott
LITERATUR UND SPRACHLICHE MINDERHEITEN
JÜRGEN RITTE / RETO SORG
Welchen Platz haben sprachliche Minderheiten im aktuellen weltweiten Literaturmarkt? Sollen Literaturen von kleineren Sprachgruppen gefördert werden? Wie soll eine sinnvolle Förderung aussehen? Sollte die Qualität der Texte im Vordergrund stehen oder die Förderung der Minderheitssprache? Wie steht es um die kleine oder mindere Literatur (littérature mineure), wie sie von Gilles Deleuze und Félix Guattari beschrieben wurde?
Moderation: Stefan Zweifel
POLITISCHE LITERATUR HEUTE
MARCEL BEYER / LUKAS BÄRFUSS
Gibt es heute eine politische Literatur? Was wäre heute und hier politische Literatur? Was sind Voraussetzungen, damit ein politisches Thema zu einem literarischen Text verarbeitet werden kann? Wo und wann wird Literatur missbraucht? Hat Literatur überhaupt noch politische Folgen?
Moderation: Marie Luise Knott
SPRACHGEBRAUCH HEUTE
GESA SCHNEIDER / ANDREAS RÖTZER
Wie beeinflussen sich die Umgangssprache, der Sprachgebrauch in den Medien, in den Wissenschaften und in der Literatur gegenseitig? Wann hat ein Text literarische Qualitäten?
Moderation: Christine Lötscher
URHEBERRECHT VERSUS INSPIRATION
PETER STAMM / JÜRGEN RITTE
Kann es Literatur ohne Zitat, Plagiat und Nacherzählung geben? Was bringen sie in der Literatur? Was sind die Voraussetzungen für ein geistiges und künstlerisches Eigentum?
Moderation: Christine Lötscher
KRISE UND KULTUR
JOSEPH VOGL / MARCEL BEYER / LUKAS BÄRFUSS
Wie nimmt die Kultur die Krise wahr? Warum rücken ökonomische Fragen immer öfter ins Zentrum der öffentlichen Rede? Was charakterisiert den Sprachgebrauch im Zeichen der Schuldenkrise?
Moderation: Stefan Zweifel
LUKAS BÄRFUSS
Lukas Bärfuss, in Thun geboren, zählt zu den erfolgreichsten Dramatikern der letzten Jahre. Seit Frisch und Dürrenmatt hat vielleicht kein Schweizer Schriftsteller mehr eine solche öffentliche Wirkung gezeitigt wie Lukas Bärfuss. Sein Debütroman HUNDERT TAGE wurde für den Deutschen und den Schweizer Buchpreis nominiert und in 14 Sprachen übersetzt. Für KOALA erhielt er den Schweizer Literaturpreis 2014. Lukas Bärfuss ist neugierig auf die Welt, auf das Kleine und auf das Grosse. Vor allem wendet er den Blick auf die Menschen, auf die Beziehungen zwischen ihnen. «Warum schweigen die Schriftsteller?», fragt Bärfuss fordernd. Er will sich einmischen und er sieht sich dazu sogar in der Pflicht.
STIL UND MORAL. Essays. Wallstein 2015
KOALA. Roman. Wallstein 2014
HUNDERT TAGE. Roman. Wallstein 2008
MARCEL BEYER
GERHARD FALKNER
KONRAD PAUL LIESSMANN
Konrad Paul Liessmann ist ein österreichischer Philosoph, Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist. Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche und essayistische Arbeiten zu Fragen der Ästhetik, Kunst- und Kulturphilosophie, Gesellschafts- und Medientheorie sowie Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts. Von 2004 bis 2008 war Liessmann an der Universität Wien Studienprogrammleiter für Philosophie und Bildungswissenschaft. Seit 2008 ist Liessmann Vizedekan dieser Fakultät. Konrad Paul Liessmann wurde zahlreich ausgezeichnet und ist «Österreichs Wissenschaftler des Jahres 2006».
GEISTERSTUNDE. Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift. Zsolnay Verlag 2014
LOB DER GRENZE. Kritik der politischen Unterscheidungskraft. Zsolnay Verlag 2012
THEORIE DER UNBILDUNG. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft. Zsolnay Verlag 2006
THOMAS HETTCHE
JÜRGEN RITTE
Jürgen Ritte ist deutsch-französischer Übersetzer, Literaturkritiker, Essayist und Literaturwissenschaftler. Er ist Professor im Département des Langues Etrangères Appliquées an der Sorbonne-Nouvelle. Bekannt geworden ist er vor allem durch sein wissenschaftliches, literarisches und publizistisches Schaffen im Zeichen der deutsch-französischen Beziehungen. Er hat viel aus dem Französischen übersetzt, zuletzt zusammen mit seiner Frau Romy Ritte zwei Romane von Hervé Le Tellier.
Jürgen Ritte arbeitet seit 1982 als Kritiker für Printmedien (unter anderen für die «NZZ») und verschiedene Rundfunksender in Deutschland und in der Schweiz.
ENDSPIELE, GESCHICHTE UND ERINNERUNG BEI DIETER FORTE, WALTER KEMPOWSKI UND W.G. SEBALD. Matthes & Seitz 2009
Oulipo: BIS AUF DIE KNOCHEN. Das Kochbuch, das jeder braucht. Arche Verlag 2009
ANDREAS RÖTZER
Andreas Rötzer, in München geboren, studierte Kulturwissenschaft und Philosophie in Passau und Paris. Ab 1999 arbeitete er als Buchhalter beim Münchner Kleinverlag Matthes & Seitz, den er 2004 übernahm und nach Berlin umsiedelte. Bevor er mit Erfolg auch deutsche Gegenwartsliteratur in sein Sortiment aufnahm, publizierte er vor allem Werke französischer Autoren, unter anderem von Georges Bataille. 2010 erhielt Rötzer für seine Arbeit den deutsch-französischen Prix de l’Académie de Berlin.
GESA SCHNEIDER
Gesa Schneider ist in der Westschweiz aufgewachsen und hat an den Universitäten von Lausanne, Berlin und Zürich Germanistik, Philosophie, Französisch sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Sie war als Assistentin an der Section d’Allemand der Universität Lausanne tätig, wo sie 2006 mit einer Arbeit über Kafka und Fotografie promoviert hat. Seit November 2013 leitet sie das Literaturhaus Zürich. Zuvor war sie sieben Jahre als Projektleiterin bei Heller Enterprises tätig und hat in dieser Funktion zahlreiche Projekte an den Schnittstellen von Kultur, Kunst, Wirtschaft und Urbanismus entwickelt und umgesetzt.
RETO SORG
Reto Sorg unterrichtet Neuere Deutsche Literatur an der Universität Lausanne, ist Partner von SorgConsulting und leitet das Robert Walser-Zentrum in Bern. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Literarische Moderne, Intermedialität, Literaturvermittlung, Gegenwartsliteratur und Literatur aus der Schweiz.
OHNE ACHTSAMKEIT BEACHTE ICH ALLES. Robert Walser und die bildende Kunst. Hrsg. zus. mit Madeleine Schuppli. 2014
MEDIEN DER AUTORSCHAFT. Formen literarischer (Selbst-)Inszenierung. Hrsg. zus. mit Lucas Gisi und Urs Meyer. Fink Verlag 2013
NATIONALLITERATUREN HEUTE – EIN FANTOM? Hrsg. zus. mit Corina Caduff. Fink Verlag 2004
SWISS MADE. Junge Literatur aus der deutschsprachigen Schweiz. Hrsg. Wagenbach 2001
PETER STAMM
KLAUS THEWELEIT
Klaus Theweleit ist in Ostpreussen geboren und studierte Germanistik und Anglistik in Kiel und Freiburg. Theweleit lehrte am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Bis zu seiner Emeritierung hatte er über zehn Jahre eine Professur für Kunsttheorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe inne. Derzeit versieht er wechselnde Lehraufträge in Deutschland, den USA, der Schweiz und Österreich.
Mit MÄNNERPHANTASIEN schrieb Theweleit eines der wichtigsten Bücher zur Psychopathologie des Faschismus. In seinen Relektüren kulturgeschichtlicher Texte hat er durch Einbeziehung von Bildmedien ein ganz neues Genre hervorgebracht. Sein vielfältiges und vielgestaltiges Werk nimmt immer wieder neu das Verhältnis von Macht und Geschlecht in den Blick und sprengt dabei die Grenzen der akademischen Disziplinen.
DAS LACHEN DER TÄTER: BREIVIK U.A.: PSYCHOGRAMM DER TÖTUNGSLUST. Residenz Verlag 2015
mit Rainer Höltschl: JIMI HENDRIX. EINE BIOGRAPHIE. Rowohlt 2008
ABSOLUTE(LY) SIGMUND FREUD. SONGBOOK. Orange-Press 2006
FRIENDLY FIRE: DEADLINE TEXTE. Stroemfeld 2005
TOR ZUR WELT: FUSSBALL ALS REALITÄTSMODELL. Kiepenheuer & Witsch 2004
JOSEPH VOGL
Joseph Vogl ist ein deutscher Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaftler und Philosoph. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur: Literatur- und Kulturwissenschaft / Medien an der Humboldt-Universität Berlin. Seine Studien untersuchen die weitläufigen Austauschverhältnisse zwischen Ökonomie, politischer Theorie, Anthropologie und Literatur bzw. Ästhetik. Ausgerechnet ihm, einem Literaturwissenschaftler, ist es gelungen, den Irrsinn der Finanzmärkte und das Unvermögen der Ökonomen am schärfsten zu sezieren. Mit DAS GESPENST DES KAPITALS hat Joseph Vogl «einen heimlichen Bestseller geschrieben, der weit über die Feuilletons Aufsehen erregte» («Der Spiegel»).
DER SOUVERÄNITÄTSEFFEKT. Diaphanes 2015
DAS GESPENST DES KAPITALS. Diaphanes 2010
SOLL UND HABEN. Fernsehgespräche mit Alexander Kluge. Diaphanes 2009